Was haben die pure Idylle eines lauen Sommerabends und zahlreiche Leichen gemeinsam? „Heute Abend eine ganze Menge“, erklärt Adele Stein lachend. Die Autorin aus der Soester Börde war bereits zum zweitem Mal beim Welveraner Kulturverein hier auf dem Hof Rüsse-Markhoff zu Gast, um ihre aufmerksamen Zuhörer mit einer spannenden Mörderjagd auf die Folter zu spannen. Dabei standen ihre beiden Krimis „Tödliches Feld“ und „Endstation Silo“ Pate. Neben Einblicken ins Buch ließ die Autorin ihre 50 Zuhörer auch an der Buchentstehung teilhaben. „Die Frage, wo findet man in einem Krimi am besten eine Leiche, beantwortete sich mir bis dato stets beim Spazierengehen.“ Unterhaltsame Nebenschauplätze, gerne humoristisch „unterwandert“ ließen das Publikum zuweilen schmunzeln. Bei Adele Stein kein Wunder, nahm sie doch von Beginn an buchstäblich mit humoristischen Werken gern die Nachbarschaft der „Westfälischen Provence“ samt den „Landeiern“ genauer unter die Schreiber-Lupe.
Den Mörder hingegen fand an diesem Abend hier niemand. Dafür aber ganz sicher die Erkenntnis, dass eine Lesung ausgesprochen unterhaltsam und gemeinsamer Gesang ansteckend sein kann.
Denn auch davon gab es wieder eine Menge mit bekannten Lagerfeuer-Liedern, die für kurzweilige Unterhaltung sorgten. Brausende Stürme, Ankern vor Madagaskar bis weit „über den Wolken“, bei der Bandbreite zeigten selbst Gesangsmuffel keien Immunität.
Die nächste Aktion des Kulturvereins ist die für Welver erste Stolpersteinverlegung für die Eheleute Ostwald. Diese findet am Samstag, 3. August, um 9 Uhr in der verkehrsberuhigten Zone auf der Höhe des Marktplatzes statt. „Wir laden alle ganz herzlich ein, bei der Verlegung dabei zu sein“, so der Vorsitzende des Kulturvereins Marcus Elmerhaus.