Gedenken gegen das Vergessen, sich stark machen für Frieden, Freiheit und Brüderlichkeit, rücken am 9. November eines jeden Jahres besonders in den Focus. In Welver laden zum Gedenken an die Reichspogromnacht jedes Jahr Kulturverein und der Bürgermeister auf den Marktplatz ein, diesmal am Sonntag, 10. November. „Wir dürfen nicht aufhören, uns für den Frieden in der Welt einzusetzen und uns gemeinsam daran zurückzuerinnern, was passiert, wenn der Frieden gefährdet ist“, so der Kulturvereinsvorsitzende Marcus Elmerhaus.

Bei Texten und Liedern von Ines Jatzke und Sandra Goerdt-Heegt (beide Kulturverein), Heidi Gerdes (Pfarrgemeinderat St. Maria Welver) und Pfarrerin Elisabeth Pakull (ev. Kirchengemeinde Niederbörde), waren alle eingeladen, gemeinsam ein Zeichen gegen Krieg, Hass und Verfolgung zu setzen.

Bürgermeister Camillo Garzen legte einen Kranz an der Stelle nieder, an der damals das Stoffgeschäft der Eheleute Philipp und Henriette Ostwald zerstört, die Stoffe mit Säure überschüttet wurden. Auch das traditionelle Putzen der Stolpersteine, durfte an diesem Tag nicht fehlen.

Die Vereinsmitglieder des Kulturvereins hatten sich seit 2018 dafür eingesetzt, dass Welver zwei Stolpersteine für die Eheleute Ostwald bekommen soll. Die Stolpersteine wurden 2019 vom Künstler Gunter Demnig auf dem Welveraner Marktplatz verlegt und haben seit der Neugestaltung der Örtlichkeiten eine etwas andere Stelle bekommen. Kranz und Kerzen sind aktuell gut sichtbar, vor dem ehemaligen Stoffgeschäft der Eheleute Ostwald zu erkennen. sgh